Flexibilität in der Energieversorgung: Ein Aufruf zur Veränderung

Flexibilität in der Energieversorgung: Ein wesentlicher Schritt nach vorn

Letztes Update: 16. April 2025

Führende Energieunternehmen und Verbände setzen sich für ein klares Bekenntnis zur Flexibilität in der Energieversorgung ein. In der kommenden Legislaturperiode sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die Energieversorgung dynamischer und anpassungsfähiger zu gestalten.

Führende Energieunternehmen und Verbände fordern klares Bekenntnis zur Stärkung von Flexibilität in der kommenden Legislaturperiode

Die Energiewende verändert die Art, wie Strom erzeugt und genutzt wird. Früher floss der Strom nur in eine Richtung: vom Kraftwerk direkt zum Verbraucher. Heute speisen Millionen Solaranlagen, Windräder und Batteriespeicher Strom ins Netz ein. Diese dezentrale Struktur bietet enorme Chancen. Doch um diese Chancen zu nutzen, braucht es mehr Flexibilität in der Energieversorgung.

Warum Flexibilität in der Energieversorgung entscheidend ist

Flexibilität in der Energieversorgung bedeutet, dass Stromverbrauch und Stromerzeugung besser aufeinander abgestimmt werden. Wenn viel Strom aus erneuerbaren Quellen vorhanden ist, können Verbraucher ihre Geräte einschalten oder ihre Elektroautos laden. Ist weniger Strom verfügbar, reduzieren sie ihren Verbrauch. So bleibt das Stromnetz stabil und die Kosten sinken für alle Beteiligten.

Führende Energieunternehmen wie E.ON, 1KOMMA5°, Octopus Energy, Schneider Electric und Rabot Energy sowie Verbände wie der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) und der Gesamtverband der Wohnungswirtschaft (GdW) fordern deshalb ein klares politisches Bekenntnis zur Flexibilität in der Energieversorgung. Sie sehen darin eine zentrale Voraussetzung, um die Energiewende erfolgreich und kostengünstig umzusetzen.

Millionen Solardächer verändern das Stromnetz

Die Zahl der Solaranlagen auf deutschen Dächern wächst rasant. Immer mehr Haushalte produzieren ihren eigenen Strom und speisen Überschüsse ins Netz ein. Das verändert die Anforderungen an die Stromnetze. Sie müssen nicht mehr nur Strom verteilen, sondern auch flexibel auf schwankende Einspeisungen reagieren können.

Diese neue Realität erfordert eine intelligente Steuerung und Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Flexibilität in der Energieversorgung hilft dabei, die Netze optimal auszulasten und teure Netzausbauten zu vermeiden. Verbraucher profitieren direkt, indem sie Strom dann nutzen, wenn er günstig verfügbar ist.

Elektroautos und Wärmepumpen als flexible Verbraucher

Elektroautos und Wärmepumpen bieten großes Potenzial für mehr Flexibilität in der Energieversorgung. Sie können Strom genau dann aufnehmen, wenn er reichlich vorhanden und günstig ist. Marc Spieker, Chief Operating Officer Commercial bei E.ON SE, betont: "Das Flexibilitätspotenzial von Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und Batteriespeichern bietet unseren Kunden die große Chance, über die passenden Produkte individuell Kosten einzusparen und so finanziell von der Energiewende zu profitieren."

Damit Verbraucher diese Vorteile nutzen können, braucht es jedoch klare politische Rahmenbedingungen. Die neue Bundesregierung muss deshalb jetzt handeln und die richtigen Weichen stellen.

Politische Maßnahmen für mehr Flexibilität in der Energieversorgung

Die Flexibility Leaders Alliance fordert von der kommenden Bundesregierung konkrete Maßnahmen, um Flexibilität in der Energieversorgung zu stärken. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Förderung intelligenter Stromzähler und digitaler Infrastruktur
  • Die Schaffung von Anreizen für Verbraucher, ihren Stromverbrauch flexibel zu gestalten
  • Die Anpassung regulatorischer Rahmenbedingungen, um flexible Tarife und Produkte zu ermöglichen

Diese Maßnahmen helfen, das Potenzial der Flexibilität voll auszuschöpfen und die Energiewende kosteneffizient umzusetzen.

Digitale Infrastruktur als Schlüssel zur Flexibilität

Ohne eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist Flexibilität in der Energieversorgung nicht möglich. Intelligente Stromzähler und digitale Steuerungssysteme ermöglichen es Verbrauchern, ihren Stromverbrauch gezielt zu steuern. Sie können so von günstigen Strompreisen profitieren und gleichzeitig das Stromnetz entlasten.

Die Politik muss deshalb den Ausbau der digitalen Infrastruktur konsequent vorantreiben. Nur so können Verbraucher und Netzbetreiber die Vorteile der Flexibilität optimal nutzen.

Flexible Tarife schaffen finanzielle Anreize

Flexible Stromtarife sind ein weiterer wichtiger Baustein für mehr Flexibilität in der Energieversorgung. Sie bieten Verbrauchern finanzielle Anreize, ihren Stromverbrauch an die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien anzupassen. Wenn viel Wind- oder Solarstrom vorhanden ist, sinken die Preise. Verbraucher können dann gezielt ihre Geräte einschalten oder ihre Elektroautos laden.

Die Politik muss regulatorische Hürden abbauen und flexible Tarife fördern. So profitieren Verbraucher direkt von der Energiewende und tragen gleichzeitig zur Stabilität des Stromnetzes bei.

Wohnungswirtschaft als wichtiger Partner für Flexibilität

Auch die Wohnungswirtschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Flexibilität in der Energieversorgung. Millionen Wohnungen bieten großes Potenzial für dezentrale Stromerzeugung und flexible Stromnutzung. Der Gesamtverband der Wohnungswirtschaft (GdW) unterstützt deshalb die Forderungen der Flexibility Leaders Alliance.

Wohnungsunternehmen können durch intelligente Steuerungssysteme und flexible Tarife ihren Mietern helfen, Energiekosten zu sparen. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze und zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende.

Flexibilität als Chance für Verbraucher und Wirtschaft

Flexibilität in der Energieversorgung bietet große Chancen für Verbraucher und Wirtschaft. Verbraucher profitieren von niedrigeren Stromkosten und können aktiv an der Energiewende teilnehmen. Unternehmen erschließen neue Geschäftsfelder und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Die kommende Bundesregierung muss deshalb jetzt handeln und klare Rahmenbedingungen schaffen. Nur so kann Deutschland das volle Potenzial der Flexibilität nutzen und die Energiewende erfolgreich gestalten.

Gemeinsames Positionspapier zeigt konkrete Schritte auf

Die Flexibility Leaders Alliance hat ihre Forderungen in einem gemeinsamen Positionspapier zusammengefasst. Darin zeigen die Unternehmen und Verbände konkrete Schritte auf, wie Flexibilität in der Energieversorgung gestärkt werden kann. Das Positionspapier ist öffentlich zugänglich und bietet der Politik eine klare Orientierung für die kommenden Jahre.

Die Allianz fordert die neue Bundesregierung auf, diese Vorschläge aufzugreifen und umzusetzen. Nur so kann Deutschland die Energiewende erfolgreich und kosteneffizient gestalten.

Jetzt ist die Politik gefragt

Die Forderungen der führenden Energieunternehmen und Verbände sind klar: Die kommende Bundesregierung muss Flexibilität in der Energieversorgung zur Priorität machen. Nur mit klaren politischen Rahmenbedingungen können Verbraucher und Unternehmen die Chancen der Energiewende optimal nutzen.

Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Deutschland steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor großen Chancen. Flexibilität in der Energieversorgung ist der Schlüssel, um diese Chancen zu nutzen und die Energiewende erfolgreich umzusetzen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Politik diese Chance ergreift. Verbraucher und Unternehmen warten gespannt auf die Entscheidungen der neuen Bundesregierung. Denn eines ist klar: Ohne Flexibilität in der Energieversorgung wird die Energiewende nicht gelingen.

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Darüber hinaus ist es sinnvoll, das eigene Solarpotenzial zu kennen und optimal zu nutzen. Mit dem interaktiven Tool auf der Seite Solarpotenzial erkennen können Sie schnell herausfinden, wie viel Solarenergie auf Ihrem Dach erzeugt werden kann. So schaffen Sie die Grundlage für mehr Unabhängigkeit und eine höhere Flexibilität in Ihrer persönlichen Energieversorgung.