EU-weite einheitliche Kartenzahlung LadesÀulen

EU-weite einheitliche Kartenzahlung LadesÀulen

Letztes Update: 26. April 2024

Die AFIR-Verordnung tritt zum 13. April 2024 in Kraft und verpflichtet LadesÀulenbetreiber, bei neu aufgestellten SchnellladesÀulen die Kartenzahlung zu ermöglichen. Eine Umfrage zeigt, dass 76,7 Prozent der Verbraucher:innen die Zahlung mit Debit- oder Kreditkarte bevorzugen.

EU-weite einheitliche Kartenzahlung an LadesÀulen

Das eigene E-Auto aufladen und den getankten Strom so bezahlen, wie man es von einer herkömmlichen Tankstelle gewohnt ist - das hat sich an Europas LadesĂ€ulen bisher als GlĂŒcksspiel gestaltet. Nur selten haben E-Autofahrer:innen die Möglichkeit, an der LadesĂ€ule einfach und unkompliziert mit Debit- oder Kreditkarte zu zahlen. HĂ€ufig kommen sie um die Benutzung eines sogenannten geschlossenen Bezahlsystems mit betreibereigenen Ladekarten, Apps oder Webseiten mit vorheriger Registrierung nicht herum. Spontanes Stromtanken und die gewohnte Kartenzahlung waren in vielen europĂ€ischen LĂ€ndern nur in einem von zehn FĂ€llen möglich.

Die Karte als Zahlungsmittel der Wahl

Eine aktuelle Umfrage von infas quo von Anfang April zeigt, dass die Praxis den Wunsch der Verbraucher:innen nach unkomplizierten Bezahlprozessen an der LadesĂ€ule bisher nicht im geringsten widerspiegelt: 73,6 Prozent der Befragten finden es wichtig, dass sie an E-LadesĂ€ulen ein flexibles und breites Angebot an Bezahlmöglichkeiten inklusive der gĂ€ngigen Debit- und/oder Kreditkartenzahlung nutzen können. Die neue AFIR-Verordnung setzt dies fĂŒr Verbraucher:innen nun um. Ab sofort mĂŒssen neu aufgestellte SchnellladesĂ€ulen die Möglichkeit anbieten, den getankten Strom ĂŒber ein Kartenterminal mit einer gĂ€ngigen Debit- oder Kreditkarte bezahlen zu können - genauso wie es an einer herkömmlichen Tankstelle möglich ist. Dass diese Neuerung fĂŒr den Ausbau und die Akzeptanz der E-MobilitĂ€t zentral sind, zeigen die Ergebnisse der Umfrage: 76,7 Prozent der Befragten prĂ€ferieren die Zahlung an der LadesĂ€ule mit Debit- oder Kreditkarte, wobei die Mehrheit von ihnen (54,5 Prozent) lieber mit der Debitkarte, wie etwa der girocard, zahlen wĂŒrde. Die Zahlung mit Ladekarte oder -App mit vorheriger Anmeldung prĂ€ferieren lediglich 8,1 Prozent. Auch die Zahlung ĂŒber einen QR-Code ist mit 8,0 Prozent keine beliebte Alternative.

Große BefĂŒrwortung fĂŒr EU-weit einheitliches Bezahlen an LadesĂ€ulen

Mit der AFIR-Verordnung werden erstmals einheitliche Regelungen an europĂ€ischen LadesĂ€ulen eingefĂŒhrt. Verbraucher:innen wird damit erleichtert, spontan und ohne vorherigen Vertragsabschluss ihr E-Auto aufladen und den Strom bezahlen zu können. 74,2 Prozent der Befragten finden es wichtig, im europĂ€ischen Ausland die gleichen Bezahlmöglichkeiten zu haben wie im Inland. Die Entwicklung hin zu EU-weit einheitlichen Bedingungen finden 69,5 Prozent der Befragten gut, 56,4 Prozent erwarten dies aber auch. Die AFIR-Verordnung ebnet dafĂŒr den Weg und garantiert, dass Verbraucher:innen Zuhause und im Urlaub in Europa spontan und barrierefrei Strom tanken können.

Verbraucher:innen sehen Nachholbedarf bei der Anzahl an LadesÀulen und der Preistransparenz beim Bezahlen

Neben einem ausgewogenen Angebot unterschiedlicher Bezahlmöglichkeiten ist den Befragten dabei insbesondere die Erreichbarkeit (82,9 Prozent), der technische Zustand (82,8 Prozent), die Preistransparenz (82,5 Prozent) sowie die Benutzungsfreundlichkeit (82,2 Prozent) der LadesĂ€ulen wichtig. Besonders zufrieden sind die befragten E-Autofahrer:innen aktuell mit der Benutzungsfreundlichkeit (49,0 Prozent), der Erreichbarkeit der nĂ€chstgelegenen öffentlichen LadesĂ€ule (46,8 Prozent) sowie dem technischen Zustand der LadesĂ€ulen (55,8 Prozent). Verbesserungspotenzial sehen sie jedoch hinsichtlich der Anzahl an verfĂŒgbaren LadesĂ€ulen im Umkreis des Wohnortes (37,6 Prozent) sowie der Preistransparenz an den LadesĂ€ulen (32,9 Prozent). Die AFIR-Verordnung berĂŒcksichtigt auch dies: Neben den einheitlichen Bezahlprozessen finden sich in der Verordnung ebenfalls Regelungen zur Verbesserung der Preistransparenz sowie fĂŒr den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur in Europa.

Zur Studie

ReprÀsentative Online-Umfrage von infas quo im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme unter KFZ-Besitzer:innen nach Alter, Geschlecht und Bundesland im April 2024 unter 1.110 Personen zwischen 18 und 79 Jahren.

Zur Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

Die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit Sitz in Berlin versteht sich als Netzwerk fĂŒr Unternehmen und Institutionen, die die bargeldlosen Bezahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft akzeptieren oder die notwendige Infrastruktur bereitstellen. Dazu gehört unter anderem auch die girocard als meist genutzte Debitkarte Deutschlands. Als Verein bĂŒndelt die Initiative Interessen von rund 80 Mitgliedern und vertritt sie gegenĂŒber Politik und Medien. Seit mehr als fĂŒnfzehn Jahren beschĂ€ftigt sich die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit dem Bezahlen in Deutschland.

Zu den Bezahlverfahren

Die girocard, als meist genutzte Debitkarte Deutschlands, steckt nahezu in jedem deutschen Geldbeutel. Die Marke "girocard" steht fĂŒr den ĂŒbergeordneten Rahmen der deutschen Kreditwirtschaft: das girocard-Verfahren als Debitkarten-Zahlverfahren und das "Deutsches Geldautomaten-System". Der Name und das Logo girocard wurden 2007 von der Deutschen Kreditwirtschaft eingefĂŒhrt.

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Die Vereinheitlichung innerhalb der EU könnte auch die Finanzierung und den Ausbau von erneuerbaren Energien, insbesondere Solaranlagen, positiv beeinflussen. Die Seite Solarparks Finanzierung Spanien 2024 bietet Einblicke, wie solche Projekte finanziell unterstĂŒtzt werden und welche Rolle staatliche Förderungen spielen. Dies ist besonders relevant, da die AFIR-Verordnung auch indirekt die Energiequellen beeinflusst, die Elektroautos antreiben.

Zudem ist es interessant zu sehen, wie solche regulatorischen Änderungen die Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren im Energiemarkt fördern können. Ein Beispiel hierfĂŒr ist die MAINGAU Autostrom &Charge Kooperation, die zeigt, wie Energieanbieter und MobilitĂ€tsdienstleister zusammenarbeiten, um den Übergang zu nachhaltiger MobilitĂ€t zu beschleunigen. Solche Partnerschaften könnten durch klare und einheitliche Regelungen weiter gestĂ€rkt werden.

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