Elektrofahrzeug Flexibilität: Testprojekt von Audi, TransnetBW & IE2S

Elektrofahrzeug Flexibilität: Neue Chancen durch dezentrale Energiesysteme

Letztes Update: 01. Oktober 2024

Audi, TransnetBW und IE2S testen gemeinsam die Nutzung von dezentralen Flexibilitäten aus Elektrofahrzeugen. Ziel ist es, die Energiewende durch intelligente Netzintegration und flexible Fahrzeugnutzung voranzutreiben.

TransnetBW, Audi und IE2S: Nutzung von Elektrofahrzeug Flexibilität im Test

TransnetBW, Audi und IE2S haben ein innovatives Pilotprojekt gestartet, um die Nutzung von dezentralen Flexibilitäten aus Elektrofahrzeugen zu testen. Ziel ist es, herauszufinden, wie private Elektrofahrzeugbesitzer von flexiblen Strompreisen profitieren können, ohne dass sie über ein Smart-Meter-Gateway oder einen dynamischen Stromtarif verfügen müssen. Dr. Rainer Pflaum von TransnetBW betont, dass die technischen Voraussetzungen ohne zusätzliche Investitionen gegeben sind. Dies könnte eine neue Ära der Elektrofahrzeug Flexibilität einläuten.

Die Herausforderung der Systemstabilität

Derzeit ist das intelligente Laden von Elektrofahrzeugen zu Hause ohne ein intelligentes Messsystem nicht möglich. Das bedeutet, dass das Verschieben eines Ladevorgangs in Zeiten mit niedrigen Strompreisen nicht gemessen oder abgerechnet werden kann. Das Pilotprojekt von TransnetBW, Audi und IE2S könnte dies ändern. Es ermöglicht die Nutzung der Flexibilität der Stromnachfrage auch ohne intelligentes Messsystem. Dies könnte die Systemstabilität verbessern und den Weg für eine breitere Nutzung der Elektrofahrzeug Flexibilität ebnen.

Einfachheit als Schlüssel zum Erfolg

Dr. Hagen Seifert von Audi hebt hervor, dass die Teilnehmer der Pilotgruppe von einem einfach zu verstehenden Lade-Angebot profitieren. Außer der Installation einer App sind keine weiteren Voraussetzungen nötig. Dies könnte die Akzeptanz und Nutzung von Elektrofahrzeug Flexibilität erheblich steigern. Die Einfachheit des Systems könnte ein entscheidender Faktor sein, um mehr Menschen zur Nutzung erneuerbarer Energien zu bewegen.

Die Rolle von Intelligent Energy System Services

Dieter Kunstmann von IE2S zeigt sich stolz, Teil dieses Projekts zu sein. Durch die Zusammenarbeit im Konsortium werden Innovation, Energielösungen und Mobilitätswende vernetzt. Dies könnte zu nachhaltigen, technologiebasierten und kundenorientierten Lösungen führen. Die Nutzung der bestehenden Systeme der Partner ermöglicht ein effizientes Verfahren zur Integration der Flexibilität von Elektrofahrzeugen in den Strommarkt.

Der Smart-Meter-Rollout und seine Bedeutung

Der Smart-Meter-Rollout in Deutschland ist gesetzlich geregelt und ab 2025 verpflichtend für bestimmte Verbraucher. Doch die geringe Verbreitung von Smart-Meter-Gateways und die geringe Akzeptanz dynamischer Stromtarife werfen Fragen auf. Das Pilotprojekt könnte zeigen, wie die großen Flexibilitätspotenziale dezentraler Verbraucher erschlossen werden können, ohne auf diese Technologien angewiesen zu sein.

Integration in den Strommarkt

Das Projekt verknüpft einen Pool von Audi Elektrofahrzeugen mit den Handelsprozessen von TransnetBW. Das zugrundeliegende System entscheidet, welche Flexibilität zur Verfügung steht, ohne den Komfort der Nutzer einzuschränken. TransnetBW vermarktet diese Flexibilität am Intraday-Markt. Erste Ergebnisse deuten auf ein hohes Flexibilisierungs- und Einsparpotenzial hin.

Virtuelle Tests und reale Anwendungen

Seit Projektbeginn erproben die Partner das Zusammenspiel der Systeme im Testbetrieb. Dies geschieht mit virtuellen Elektrofahrzeugen unter realen Marktbedingungen. Ab September wird der Test auf reale Fahrzeuge ausgeweitet. Die verfügbare Flexibilität wird real an der Börse vermarktet. Der End-to-End-Test soll Aufschluss über die Machbarkeit und das Potenzial der Lastverschiebung durch Elektrofahrzeuge geben.

Ein Blick in die Zukunft

Der Ansatz ermöglicht die Kombination von klassischen Stromverträgen mit der Vermarktung von Flexibilitäten. Dies könnte in naher Zukunft zur Erschließung lastseitiger Flexibilitäten genutzt werden. Neben der Vermarktung am Intraday-Markt sind weitere Anwendungsfälle denkbar, wie die Bereitstellung von Regelreserve. Die Elektrofahrzeug Flexibilität könnte somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

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Auch der Bereich der Batteriespeicher spielt eine entscheidende Rolle. Das Batteriespeicherprojekt Deutschland zeigt, wie wichtig es ist, überschüssige Energie effizient zu speichern. Diese Projekte könnten in Zukunft auch mit Elektrofahrzeugen kombiniert werden, um eine noch bessere Nutzung erneuerbarer Energien zu ermöglichen. Die Kombination aus dezentralen Flexibilitäten und Batteriespeichern könnte die Energiewende beschleunigen.

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