Letztes Update: 14. Mai 2024
Agri-PV bietet vielversprechende Möglichkeiten für die Landwirtschaft und den Klimaschutz. Sie kombiniert landwirtschaftliche Produktion und erneuerbare Energiegewinnung auf derselben Fläche und bietet Schutz vor extremen Wetterbedingungen sowie niedrige Stromgestehungskosten.
Die EU hat ehrgeizige Ziele: Bis 2030 sollen rund 750 Gigawatt (GW) an Solarenergie installiert werden. In diesem Zuge gewinnen unter anderem duale Landnutzungskonzepte, insbesondere Agri-Photovoltaik (PV), zunehmend an Bedeutung. Laut einer Studie der dena (Deutsche Energie-Agentur) steht Agri-PV in Europa vor einem Markthochlauf, unterstützt durch Förderprogramme und eigenen Gesetzgebungen. Gleichzeitig verzeichnet die angewandte Forschung zur Agri-PV große Fortschritte, und zunehmend mehr Projekte werden umgesetzt. Auf der Intersolar Europe, der weltweit führenden Fachmesse für die Solarwirtschaft, haben Besucher die Möglichkeit, eine vielfältige Palette an Technologien, Produkten und Lösungen kennenzulernen sowie tiefgehende Einblicke in aktuelle Best Practices und Entwicklungen zu erhalten. Die Intersolar Europe findet vom 19. bis 21. Juni 2024 im Rahmen von The smarter E Europe, Europas größter Messeallianz für die Energiewirtschaft, in München statt - begleitet von den drei Fachmessen ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe.
Europäische Länder wie Deutschland und Frankreich fördern die Agri-PV, um den Solarausbau voranzutreiben und gleichzeitig die Flächenkonkurrenz zu minimieren. Deutschland hat mit dem Solarpaket 1 ein eigenes Auktionssegment mit einem Höchstwert für "besondere Solaranlagen" - darunter zählen unter anderem Agri-PV-Anlagen - eingeführt, und Frankreich gilt als Vorreiter mit eigener Gesetzgebung. Andere Länder wie Österreich und die Niederlande sind ebenfalls führend in der Agri-PV. Trotz dieser Fortschritte fehlt jedoch derzeit auf gesamteuropäischer Ebene eine einheitliche Gesetzgebung, was zu einem hohen Ressourcenaufwand bei internationalen Investoren und Projektentwicklern führt.
Eine einheitliche Gesetzgebung ist mittelfristig unerlässlich, um das volle Potenzial der Agri-PV auszuschöpfen. Und ihre Vorteile liegen klar auf der Hand: Sie ermöglicht die Vereinbarung von Solarenergie und Landwirtschaft sowie den Zusatznutzen für landwirtschaftliche Betriebe durch den Schutz vor Sturm-, Hagel-, Frost- und Dürreschäden. Zusätzlich führt sie zu niedrigeren Stromgestehungskosten im Vergleich zu kleinen PV-Dachanlagen und diversifiziert das landwirtschaftliche Einkommen. Darüber hinaus führen die Verschattung und der Windschutz zu weniger Verdunstung, innovative Modelle mit Regenwassergewinnung auf den Paneelen und dessen Nutzung für die Bewässerung der Pflanzen stehen in den Startlöchern. Die Resilienz vieler landwirtschaftlicher Betriebe gegenüber Ernteausfällen kann mit diesen Maßnahmen erhöht werden.
Die Anwendungsbereiche von Agri-PV erstrecken sich über verschiedene Bereiche der Landwirtschaft, darunter Garten- und Weinbau, Ackerland sowie Viehweiden. Im Garten- und Weinbau zeigt sich das Potenzial von Agri-PV besonders deutlich in der Steigerung der Erträge bestimmter Pflanzensorten. Insbesondere in südeuropäischen Ländern, wo sich die klimatischen Bedingungen verändern, profitieren Beeren, Weintrauben und Oliven von dieser Technologie. Auch Obst und Fruchtgemüse können trotz geringer Verschattung gleichbleibende Erträge erzielen. Auf dem Ackerland eröffnet Agri-PV laut einer Studie von Iliotec und dem Fraunhofer ISE neue Möglichkeiten für zahlreiche Ackerbaukulturen. Positiv beeinflusst werden beispielsweise Raps, Sellerie, Zwiebeln und Kohl. Dabei spielen besonders bei Pflanzen, die anfällig für Verschattung sind, die Reihenabstände eine entscheidende Rolle. Auf Viehweiden hingegen fungieren die Module von Agri-PV als Schutzschild gegen Wind und Witterung, wodurch das Wohlbefinden der Tiere verbessert wird.
In ganz Europa gehen Pilotprojekte an den Start. So nimmt in Meierijstad, den Niederlanden, das wegweisende Agri-PV-Projekt der BayWa r.e. AG in Zusammenarbeit mit ihrer Tochtergesellschaft GroenLeven Form an: eine 8,7 Megawatt-Peak Solaranlage, die eine gesamte Himbeerplantage überdeckt. Gleichzeitig entsteht auf Sizilien die größte Agri-PV-Anlage Europas mit 135 Megawatt (MW) Leistung, zwischen deren Modulreihen Feigen und Oliven gedeihen. In Deutschland wiederum arbeitet die Next2Sun Technology GmbH an einem 20 MW Solarpark mit vertikal montierten Modulen in Neißeaue. Parallel dazu realisiert Vattenfall in Tützplatz, Deutschland, ein bedeutendes Agri-PV-Projekt mit 79 MW auf 93 Hektar, das durch ein einachsiges Nachführsystem unterstützt wird und Bio-Freilandeier produziert.
Die Intersolar Europe, die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft, legt 2024 ein besonderes Augenmerk auf das Thema Agri-PV. So dürfen sich Besucher auf eine Sonderschau dazu im Freigelände freuen. Partner der Sonderschau sind die BayWa AG, BayWa r.e., Conexio PSE, Vista Geo sowie die ZIMMERMANN PV-Steel Group. Die Unternehmen präsentieren unter anderem Nachführsysteme für Agri-PV-Anwendungen. Darüber hinaus können sich Besucher in den Messehallen bei über 60 Ausstellern von den mehr als 1.370 Intersolar Europe Ausstellern, die Produkte und Lösungen für die Agri-PV zeigen, informieren. Experten vertiefen das Thema zusätzlich durch umfassende Sessions im Intersolar Forum sowie während der Intersolar Europe Conference und erweitern dadurch das Wissensangebot.
Die Intersolar Europe spiegelt als weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft die enorme Marktdynamik der Solarbranche wider. Unter dem Motto "Connecting Solar Business" vernetzt sie seit über 30 Jahren die maßgebenden Akteure - von Herstellern, Zulieferern und Händlern über Installateuren und Dienstleistern bis hin zu Projektentwicklern, Planern und Start-ups. Dabei stellt sie die aktuellen Trends, Entwicklungen und Geschäftsmodelle in den Fokus. Für die nächste Ausgabe erwartet sie mehr als 1.370 Aussteller auf einer Ausstellungsfläche von 111.000 Quadratmetern.
Die Intersolar Europe findet vom 19. bis 21. Juni 2024 im Rahmen von The smarter E Europe, Europas größter Messeallianz für die Energiewirtschaft, auf dem Messegelände in München statt. Ob für Strom, Wärme oder Verkehr - im Zeichen einer erneuerbaren Energieversorgung 24/7 finden parallel zur Intersolar Europe folgende drei Fachmessen statt:
Ebenso findet parallel die Intersolar Europe Conference statt, in der namhafte Experten bahnbrechende Innovationen in den Mittelpunkt stellen. Um alle Aspekte einer zukunftsfähigen Energiewelt abzubilden, wird diese von drei weiteren Fachkonferenzen begleitet.
Mit der Intersolar India in Gandhinagar, Indien, der Intersolar South America in São Paulo, Brasilien, und der Intersolar Mexico, in Mexico City, Mexiko, erstreckt sich die weltweite Messeserie auf insgesamt vier Kontinente.
Veranstalter der Intersolar Europe sind die Solar Promotion GmbH und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM).
Agri-PV, auch bekannt als Agrophotovoltaik, bietet eine vielversprechende Möglichkeit, Landwirtschaft und Energieerzeugung zu kombinieren. Diese innovative Technik ermöglicht es, auf landwirtschaftlichen Flächen sowohl Nahrungsmittel als auch Solarstrom zu produzieren. Dabei werden die Solarmodule so angebracht, dass sie den Pflanzen darunter ausreichend Licht lassen und gleichzeitig Strom erzeugen. Dies kann zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen führen und die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft fördern.
Ein weiteres interessantes Thema im Bereich der erneuerbaren Energien ist die KfW Fördervolumen Normalisierung 2024. Diese Förderung könnte auch für Agri-PV-Projekte relevant sein, da sie finanzielle Unterstützung für nachhaltige Energieprojekte bietet. Durch solche Förderungen können Landwirte und Investoren Anreize erhalten, in Agri-PV zu investieren und somit einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Auch die Entwicklung von Agrarroboter mit Photovoltaik für Gemüseanbau zeigt, wie Technologie und erneuerbare Energien Hand in Hand gehen können. Diese Roboter können nicht nur die landwirtschaftliche Effizienz steigern, sondern auch durch die Integration von Photovoltaikmodulen zur Energieerzeugung beitragen. Solche Innovationen sind ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Landwirtschaft.
Schließlich spielt auch das Thema erneuerbare Energielösungen 2024 eine wichtige Rolle. Die Finalisten dieses Wettbewerbs präsentieren zukunftsweisende Ideen und Technologien, die das Potenzial haben, die Energieversorgung nachhaltig zu verändern. Agri-PV könnte dabei eine der Lösungen sein, die sowohl die Landwirtschaft als auch die Energieerzeugung revolutionieren.